Die Methoden, die in der Offenen Jugendarbeit angewendet werden, sind grundlegend und vielfältig. Diese stammen vielfach aus dem Bereichen der pädagogischen und sozialen Arbeit. Dazu gehören Personale Kompetenzen wie Beziehungsarbeit, Beratung und Begleitung, Themenzentrierte Arbeit und Projektarbeit, Gruppen- und Cliquenarbeit, Geschlechtsbezogene Arbeit und Freizeitpädagogische Arbeit. Erweiterte Methoden können sein Sozialräumliche Jugendarbeit, Jugendkulturarbeit, Netzwerkarbeit, Informationsweitergabe, Bildungsarbeit, Erlebnispädagogik und Medienpädagogik. Auf einige Methoden wird im Folgenden genauer eingegangen.
Beziehungsarbeit
Wir als JugendarbeiterInnen treten ständig mit jungen Menschen in Kontakt und umgekehrt. Auf Basis der professionellen Wahrnehmung der Bedürfnisse, Ressourcen und Lebenswelten der jungen Menschen werden Beziehungsangebote gesetzt. Wir bieten Orientierung, Begleitung, Halt, Lösungsansätze und Handlungsoptionen.
Gruppen- und Cliquenarbeit
Jugendarbeit ist wesentliche Arbeit mit Gruppen, Szenen und Cliquen. Es werden gruppendynamische Prozesse, die sowohl stärkend als auch schwächend für einzelne Jugendliche sein können reflektiert. Ebenso können sie genutzt werden um Themen und Probleme zu bearbeiten sowie ein solidarisches Miteinander zu erwirken.
Geschlechtsbezogene Arbeit
Diese Arbeit ist unterstützend zur Identitätsentwicklung und stellt einen kritischen Blick auf Geschlechterrollen zur Verfügung. Auf Basis einer geschlechterreflektierenden Haltung werden Burschen und Mädchen mittels der verschiedenen Angebote speziell gefördert. Dies geschieht in geschlechtshomogenen sowie geschlechtsgemischten Gruppen, über Mädchenarbeit, Burschenarbeit oder Crosswork (Überkreuzpädagogik).
Freizeitpädagogische Arbeit
Die Freizeit ist ein wesentliches Element für junge Menschen ihre Identität und ihren Lebenssinn zu finden. In der frei verfügbaren Zeit können kreative, kommunikative, kulturelle und soziale Kompetenzen erlernt und vertieft werden. Die Freizeitpädagogik stellt diesen Umstand ins Zentrum der Arbeit. Die Jugendlichen sollen zu selbsttätigen GestalterInnen ihrer Zeit und damit auch Umwelt werden.
Bildungsarbeit
Diese passiert in der offenen Jugendarbeit im Wesentlichen als informelles oder non-formales Lernen. Informelles Lernen verläuft meist unbewusst im gemeinsamen Tun, im Aushandeln von Dingen, im gegenseitigen Zeigen von Skills und im weiteren alltäglichen Geschehen. Das non-formale Lernen findet hauptsächlich bei Jugendprojekten statt, die zeitlich begrenzt sind. Hier erlernen Jugendliche bestimmte Fertigkeiten und Kompetenzen, um das projektziel zu erreichen.
Erlebnispädagogik
Über gemeinsames tun und Erleben will Erlebnispädagogik neue Räume der Erfahrung, des Lernens und Entwickelns von Handlungskompetenzen schaffen. Dabei wird die Persönlichkeitsentwicklung gefordert und gefördert und die Jugendlichen werden befähigt ihre Lebenswelt verantwortlich zu gestalten. Die Sport- und Spieleangebote haben den Fokus „Spaß an Bewegung, Spiel und Miteinander“. Sie umfassen offene Formen im Freizeitbereich ebenso wie gezielte pädagogische motivierte Einsätze. Beispiele sind Mannschafts- und Individualsportarten, Angebote aus dem Bereich des Abenteuer-, Erlebnissports und Trendsportarten. Durch Sport, Spiel und Bewegung haben junge Menschen die Möglichkeit, ihre eigenen Fähigkeiten einschätzen zu lernen, Aggressionen abzubauen, soziale Kontakte aufzunehmen sowie sich an Regeln zu orientieren und Verantwortung zu übernehmen.
Medienpädagogik
Medien wie Handy, Internet, Filme, soziale Netzwerke sind ein wesentlicher Teil der Lebenswelt von Jugendlichen. Eine pädagogisch orientierte praktische wie theoretische Beschäftigung mit diesen Medien fördert den kreativen Ausdruck und die Aktive Teilhabe von Jugendlichen. Zudem wird die Nutzung der Medien auf ihr Risikopotential hin kritisch beleuchtet.